Mai 24

Do 16
19:30 — 20:00
LESUNG

Stefanie Gerhold — Das Lächeln der Königin

Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Bild zu Stefanie Gerhold — Das Lächeln der Königin

Ihre Schönheit ist zeitlos, ihre Entdeckung eine Sensation – die Büste der Nofretete. 1913 gelangt sie nach Berlin und wird für den Mäzen der Grabungen, James Simon, zum Triumph. Doch bald werden Rückgabeforderungen laut. Stefanie Gerhold erzählt vom kolonialen Grabungsrausch in Tell el-Amarna, jüdischem Bürgertum in Berlin und den flirrenden Hoffnungen der Zwanzigerjahre.

Nach bangen Wochen des Wartens gelangt die Nofretete-Büste endlich in die Hauptstadt, auf den Schreibtisch von James Simon. Der jüdische Mäzen kann kaum glauben, dass der Fund Berlin zugesprochen wird. Simon, erfolgreicher Textilunternehmer, genießt hohes Ansehen in der Berliner Gesellschaft. Er gründet soziale Einrichtungen und stiftet den Berliner Museen unzählige Kunstschätze. Aber die Büste der Nofretete überstrahlt alles. Sogar Kaiser Wilhelm II. stattet James Simon einen Besuch in seiner Villa ab, um sie zu sehen.

Doch der verlorene Erste Weltkrieg, aufkommender Nationalismus und die Krisen der Weimarer Republik setzen James Simon schwer zu. Als die Nofretete 1924 erstmals im Neuen Museum ausgestellt wird, bricht ein erbitterter Streit zwischen Ägypten, Frankreich und Deutschland aus. Wohin gehört sie wirklich? Und während Berlin seine neue Königin und mit ihr den Glanz einer bedeutenden Entdeckung feiert, verliert James Simon im Siegeszug nationalistischer und antisemitischer Propaganda zunehmend an Einfluss.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Buchhandlung spielen&LESEN
mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Literaturrats e.V

Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Literaturrats e.V
Eintritt: 10,— Euro
Karten: Buchhandlung spielen&LESEN und in alle anderen inhabergeführten Buchhandlungen von Wiesbaden-liest
Reservierungen: info@spielenundlesen.de und Tel: 0611 520851
Tipp

Jun 24

Di 11
19:00
LESUNG

„Crazy Horse – Launische Faulpelze, gefräßige Tänzer und schwangere Männchen: Die schillernde Welt der Seepferdchen“

Mit Till Hein
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Bild zu "Crazy Horse - Launische Faulpelze, gefräßige Tänzer und schwangere Männchen: Die schillernde Welt der Seepferdchen"

Anmutige Tänzer, Meister der Tarnung und romantische Liebende, doch auch schwerhörige Vielfraße, launische Griesgrame und langsame Faulpelze: All das und mehr sind Seepferdchen. Man findet die kleinen Fische nicht nur in Seegraswiesen und Mangrovenwäldern, sondern ebenso im Schachspiel, in griechischen Sagen und in Gedichten von Ringelnatz. Und wie kommen sie eigentlich auf Kinderbadeanzüge, Geldmünzen und Toilettenschüsseln aus dem alten Rom? Was macht sie trotz ihrer Trägheit zu erstklassigen Jägern, warum ist ein Hirnareal nach ihnen benannt, wie können sie uns helfen, besser zu schlafen, und sogar die Robotik inspirieren? Unterhaltsam und informativ erzählt Till Hein von kuriosen Erkenntnissen der aktuellen Forschung, geht Mythen auf den Grund und lüftet so Geheimnisse über die verrückten Pferde der See.

Till Hein, 1969 geboren, schreibt als Wissenschaftsjournalist u.a. für mare, Geo, Spiegel WISSEN, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

Veranstalter: Buchhandlung spielen&LESEN
in Kooperation mit dem Landesmuseum Wiesbaden
Eintritt: 10,00 Euro
Karten: Buchhandlung spielen&LESEN
und alle anderen inhabergeführten Buchhandlungen von „Wiesbaden-liest im Sommer“
Reservierungen: info@spielenundlesen.de und Tel: 0611 520851
Tipp
Di 18
18:00 — 20:00
LESUNG

Spielfeld der „Herrenmenschen“: Kolonialismus und Rassismus im Fußball

Mit Ronny Blaschke, Mara Pfeiffer, Dr. Vinzenz Huzel uvm.
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Rassistische Beleidigungen und tätliche Angriffe sind Ausdruck eines offenen Rassismus im Fußball und bis heute leider bittere Realität auf und neben dem Spielfeld. Ausgrenzung schlägt sich aber auch weniger Sichtbar in den Strukturen des Sports nieder. So glauben viele Menschen in Deutschland, dass schwarze und weiße Spie-ler*innen unterschiedliche Veranlagungen haben. POC gelten etwa als kraftvolle Athleten, aber als Trainer:innen, Funktionär:innen oder Vorstände erhalten sie selten eine Chance. Rassistische Denkmuster halten sich seit dem Kolonialismus in der Gesellschaft, und sie spielen auch in der Sprache der Sportmedien sowie in der Talentförderung eine Rolle. Der Sportjournalist Ronny Blaschke hat dazu das Buch „Spielfeld der Herrenmenschen“ geschrieben. Darin analysiert er strukturellen Rassismus als Erbe des Kolonialismus in Europa.

Nach einem Impuls durch den Autor wollen wir mit unseren Gästen auf dem Podium und dem Publikum über struk-turellen Rassismus und Diskriminierung im Fußball sprechen.

▪ Warum gibt es so wenig migrantische Vertreter_innen in leitenden Funktionen im Fußball?

▪ Was können Vereine und Verbände leisten, damit die Diversität auch in den Führungsetagen des Sports wächst?

▪ Wie kann der Fußball während der Europameisterschaft 2024 in Deutschland zur Aufklärung gegen Diskriminie-rung und Rassismus beitragen?

Den Rahmen der Diskussion bietet die derzeitige Sonderausstellung „Der Hase ist des Jägers Tod“ in der das Museum Wiesbaden Einblicke in Kultur und Natur des südlichen Afrikas vermittelt. Ein Aspekt der Ausstellung ist das koloni-alistische Erbe Deutschlands in Namibia. Zu einer Besichtigung laden wir Sie vorab herzlich ein.

Mit Ronny Blaschke, freier Sportjournalist
Rachel Etse, ZUSAMMEN1-MAKABI DEUTSCHLAND
Nico Mikulic, Team Antirassismus in der Sportjugend Hessen
Max aus der Fanszene des SV Wehen Wiesbaden
David Zabel, Vorsitzender Kulturbeirat Kassel
Moderation: Mara Pfeiffer, Journalistin
Dr. Vinzenz Huzel

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen
Der Eintritt ist frei

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